Queensland hat es uns schon ein bisschen angetan. Es gab so viel zu sehen, sodass wir kaum Zeit gefunden haben…oder viel mehr kaum Lust hatten, uns an den PC zu setzen, um euch zu berichten. Jetzt ist aber mal Zeit 😉
Unser „Einjähriges“ (ein Jahr schon auf Weltreise – wow!) musste natürlich gebührend gefeiert werden. Praktischerweise hatten wir erfahren, dass man hier an der Ostküste bei einigen Segelvereinen nachmittags einfach bei Seglern mit aufs Boot springen kann. Ein Segelturn wäre doch ein tolles Highlight an unserem Ehrentag. Und tatsächlich haben wir in Townsville dann auch einen Yachtclub gefunden, bei dem man für 10 AUD Mittwochs eine Tagesmitgliedschaft erwerben und in den Sonnenuntergang segeln kann. Leider spielte das Wetter nicht ganz so mit, weshalb wir aufgrund der Wolken keinen schönen Sonnenuntergang erleben konnten, jedoch eine tolle Tour an unserem einjährigen (!) Reisetag verbringen durften. Natürlich mit anpacken, Segel hissen und das Steuer übernehmen.
Für den nächsten Tag planten wir dann einen Tagestrip nach Magnetic Island. Die Insel liegt gleich gegenüber von Townsville und dort soll eine sehr hohe Population dieser flauschigen und niedlichen Tiere beheimatet sein, die wir bisher in freier Wildbahn noch nicht gesehen hatten – Koalas! Auf der Insel gibt es den Fort Walk, der bekannt dafür ist, dass man dort, mit einer hohen Wahrscheinlichkeit Koalas zu sehen bekommt. Der Weg führt zu einer, aus dem Zweiten Weltkrieg stammenden Militärstation, mit dem einen oder anderen Blick auf schöne Buchten der Insel. Schon nach einem kurzen Weg haben wir dann unseren ersten dösenden Koala getroffen. In gerade einmal einem halben Meter Höhe hielt er sein Schläfchen in einer Astgabel. Auch blieb er ziemlich unbeeindruckt wenn man sich ihm nährte. Auf dem weiteren Weg trafen wir dann noch weitere und sogar eine Koala Mutter mit Kind, welches an der schlafenden Mutter umherkletterte. So süß!
Das nächste Ziel Richtung Süden hieß dann Airlie Beach, bei den Whitsunday Islands. Hier wollten wir mit einem Segelschiff für ein paar Tage ins Meer stechen und vor allem endlich wieder tauchen, wo wir doch schon seit Wochen neben den Great Barrier Reef nebenher fahren. Doch dank Schulferien war dementsprechend auf lange Zeit alles ausgebucht. Schließlich bekamen wir doch noch die zwei letzten Betten auf der Kiana, einem 16 m Zweimaster. Jedoch erst eine Woche später. Mit kostenlosen Campen ist es hier nicht gut bestellt, weswegen wir zunächst die ersten Nächte auf einem Campingplatz verbrachten. Dort nutzten wir dann aber auch gerne die Annehmlichkeiten eines Waschhauses, Waschmaschine und natürlich dem Pool, was ein Luxus 😉 . Auch Angeln waren wir und haben endlich unseren ersten essbaren Fisch gefangen, der eine Stunde später in der Pfanne landete.
Doch eine Woche wollten wir dann in dem Touriörtchen doch nicht verbringen und fuhren solange über 100 km südlich nach Cape Hillsborough. Ganz früh morgens kann man hier nämlich die Kängurus am Strand beobachten. Natürlich nur weil der Campingplatz immer etwas Futter ausstreut, aber dennoch super schön bei Sonnenaufgang anzusehen. Und noch etwas südlicher, im Eungella National Park, suchten wir noch nach einem weiteren Tier, welches wir noch nicht gesehen hatten – dem Schnabeltier. An einem Fluss standen wir fast 2 Stunden umher bis sich eins blicken ließ. Wesentlich kleiner als erwartet und selten an der Wasseroberfläche in einiger Entfernung war es zumeist mehr zu erahnen als wirklich zu sehen. Doch auch diese Mission ist nun abgeschlossen.
Und dann wurde es endlich wieder Zeit wieder zurück nach Airlie Beach zu kommen. Die Kiana und eins der Ostküstenhighlights wartete auf uns! Morgens um 8 Uhr hieß es Boarding und wir betraten mit 12 anderen und der 4 köpfigen Crew unser Zuhause auf dem Wasser für die nächsten 3 Tage. Das erste Ziel war der berühmte Whiteheaven Beach. Mit seinem 99% Quarzgehalt gilt dieser Strand zu den weißesten der Welt. Bilder hatten wir ja vorher schon gesehen, aber der Ausblick vom Aussichtspunkt haut einen dann doch vom Hocker! Der weiße Sand und wie das Wasser leuchtet, wenn die Sonne drauf scheint – Wahnsinn! Die Nacht verbrachten wir in einer nahe gelegenen „ruhigen“ Bucht. Dem Gleichgewichtssinn und dem Magen war das trotzdem erstmal nicht so ganz geheuer, erst recht als die Sonne unterging und man sich nirgends mit seinem Blick am Horizont „festhalten“ konnte. Nachdem wir dann trotzdem irgendwann von den Wellen in den Schlaf geschaukelt wurden, mussten wir am nächsten Morgen um 6 Uhr schon wieder raus, um um 7 Uhr (*schnarch*) unseren ersten Tauchgang zu absolvieren. Die Sicht war noch nicht die Beste, aber ein erster Vorgeschmack dessen, was uns 60 km vor der Küste am Outerreef erwarten sollte. Das war auch einer der Hauptgründe diese Tour zu unternehmen, um dort ein paar Tauchgänge am äußeren Rand des berühmt berüchtigten Great Barrier Reef zu machen. In drei weiteren Tauchgängen konnten wir eine sehr große und bunte Vielfalt an Korallen sehen, die wir so vorher noch nicht erlebt haben und durch ein paar Canyons tauchen. Ein paar Rochen, riesengroße Fische und auch ein paar Haie gabs auch zu sehen. Neben dem Tauchen verbrachten wir die meiste Zeit an Deck, genossen das leckere Essen und hatten tolle Gespräche. Acht unserer Mitreisenden waren Chinesen, ein Ehepaar was passenderweise für ein paar Jahre in China lebt (sie aus Venezuela, er aus den Staaten) und ein Ehepaar aus Belgien. Wir hatten also eine wirklich tolle Zeit an Board, mit nur einem kurzen Ausbruch der Seekrankheit. Der einzige Wehrmutstropfen war jedoch, dass wir uns auf einem super tollem Segelschiff befunden haben, was aber die gesamte Strecke, aufgrund zu schwacher Winde, nur mit dem Diesel gefahren ist. Nach 3 Tagen auf dem Wasser waren wir dann zurück im Hafen aber ein wenig Landkrank. Man mag es kaum glauben, aber das Gefühl Seekrank zu sein mit flauem Magen, hatte ich dann noch einen ganzen Tag an Land.
Angekommen in Rockhampton (zum Glück in einer Stadt!), machte dann erst einmal unser Auto schlapp. Die Servo viel aus, es machte hässliche, metallische Geräusche und auch die Lichtmaschine verabschiedete sich. Zum Glück schafften wir es noch die 2 km bis zu einer Werkstatt, wo wir dann auch über Nacht erstmal gecampt haben, bis der Mechaniker am nächsten Morgen auf machte. Wir konnten zwar selbst noch feststellen, dass der Keilriemen runter gerutscht war, weswegen alles ausfiel, aber letztlich war es doch mehr. Laut Mechaniker fehlte nicht mehr fiel bis zum Motorschaden, da am Schwingungsdämpfer etwas gebrochen war und es somit auch Probleme mit dem Zahnriemen gab. Wir haben zum Glück eine sehr freundliche Werkstatt angefahren, die unser Auto innerhalb von 12 h wieder fit gemacht hat und wir am nächsten Abend wieder weiter konnten.
Weiter südlich haben wir Fraser Island links liegen gelassen (haben ja schon genügend Geld beim Mechaniker gelassen 🙁 ) und haben stattdessen eine Offroad-Strecke von Rainbowbeach nach Noosa am Strand entlang genommen. Eine Nacht haben wir am Strand verbracht und konnten von unserem Schlafplatz sogar Wale beobachtet. Die schwammen wirklich sehr nah an der Küste entlang und sprangen immer wieder aus dem Wasser oder man sah nur die Wasserfontäne aus dem Wasser in die Höhe spritzen.
Von Noosa, einem Küstenörtchen, hatten wir Gutes gehört, sind dann aber wieder ganz schnell geflohen, da es einfach nur überfüllt war. Raus aus der „Isolation“ 😉 der Westküste und des Outbacks müssen wir uns an Menschenmengen erstmal wieder gewöhnen. Touristen überall, Autobahnen mit mehreren Spuren und so viel Verkehr, ganz schön anstrengend! 😉
Nach einem Stadttag in Brisbane sind wir dann zum Spring Brook National Park gefahren. Dort gibt es eine natürliche Brücke über einen Fluss. Unter dieser Brücke gibt es eine kleine Höhle mit einer Kolonie Glühwürmchen. Nach Einbruch der Dunkelheit kann man sie dann dort leuchten sehen, aber auch im ganzen Wald ringsherum. Man sollte nur zusehen vor 7 Uhr dagewesen zu sein, weil dann die ganzen Tourbusse mit Scharen von Touristen angekarrt werden. Da möchte man wirklich dann nicht dabei sein.
Hier endet nun auch die Reise in Queensland und nun geht es weiter in New South Wales…