Das ist eine Frage, die uns immer wieder durch den Kopf geht. Bei einem normalen Urlaub, bei dem man 20 kg Gepäck mitschleppen darf, ist man ja oft schon damit überfordert die richtige Auswahl zu treffen. Wenn man mit dem Auto verreist, macht man sich auch meist nicht viele Gedanken über die Menge des Gepäcks und man nimmt für alle Gelegenheiten etwas mit, auch wenn es vielleicht doch nicht benötigt wird nach dem Motto lieber zu viel, als zu wenig.
Nun reisen wir jedoch nicht mit einem Auto, sondern müssen alles in einen Rucksack bekommen und diesen auch noch tragen können, ohne nach 3 Tagen einen kaputten Rücken zu bekommen. Dazu kommt, dass wir auf unbestimmte Zeit unterwegs sein werden und es mit unterschiedlichsten Klimazonen zu tun bekommen. Durch die Begrenzung unseres mobilen Heimes für die nächste Zeit gilt es zu überlegen, was wir auch wirklich benötigen.
Was in unserem „Starter Kit“ enthalten ist, enthält sicherlich noch einige überflüssige Dinge. Wir werden dann berichten, auf was man gut hätte verzichten können, was unverzichtbar ist und was trotzdem gefehlt hat.
Hier will ich gerne etwas ausführlicher über unsere Auswahl berichten, eine kurze Übersicht findet ihr bei der Packliste, wenn der Rucksack dann auch tatsächlich gepackt ist.
Rucksack
Das wohl wichtigste Ausrüstungsstück unserer Reise. Jedenfalls hat es sehr viel Zeit und vor allem Nerven gekostet. Denn der Rucksack wird unser täglicher Begleiter und soll all unser Hab und Gut sicher transportieren.
Als erstes stellt sich die Frage: Wie groß soll er sein?
Nachdem wir uns ein wenig schlau gemacht haben, hielten wir ein Volumen von 55 – 65 Liter als angebracht. So sollte möglichst alles hinein passen, jedoch den Platz begrenzen, damit es nicht zu schwer wird. Da wir Camping nicht als Hauptübernachtung eingeplant haben, brauchen wir auch kein Zelt und weitere Campingausrüstung mitschleppen.
Bei der Auswahl des passenden Rucksack haben wir schnell festgestellt, das es unverzichtbar ist, sich in einem Fachhandel beraten zu lassen und verschiedenste Modelle auszuprobieren (wir haben so etwa 1-1000 verschiedene ausprobiert). Es kann nicht pauschal gesagt werden, welcher Rucksack gut oder schlecht ist. Wichtig ist, das er gut sitzt und man sich beim Tragen wohl fühlt. Und das empfindet auch jeder irgendwie anders. Um ein richtiges Tragegefühl zu bekommen, kann man den Rucksack eigentlich in jedem Geschäft mit Gewichten vollpacken und damit schon mal eine Runde durch das Geschäft drehen. Ungepackt tragen sich fast alle prima, aber so bekommt man einen ganz guten Eindruck, wie er sich vollgepackt mal tragen lässt. Nach scheinbar endlosen Anläufen einen Rucksack zu finden, waren wir schon völlig entnervt und konnten uns einfach nicht entscheiden. Bei dem einen drückte es hier, bei dem anderen da, der Bequeme ist blöd aufgeteilt, die Farbe ist hässlich…. Bei mir half ein Blitzangebot bei Amazon nach. Ein ähnliches Modell, wie ich kurz zuvor getestet hatte und klasse zu tragen war, hab ich zufällig im Angebot gefunden. Also erstmal bestellt und ausprobiert. Auch wenn ich mir gerne ein paar extra Fächer und eine zusätzliche Front-Öffnung gewünscht hätte, hab ich mich sofort in den Rucksack verliebt. Er passt perfekt. Sandra hatte dann schließlich einen Zufallsschnapper in einem Outdoorladen gemacht. Rucksack war um 50 % reduziert, saß gut und damit war vor allem die ewige Suche endlich beendet.
Einen kleinen, zusammenfaltbaren Zweitrucksack nehmen wir beide zusätzlich auch noch mit, für kleinere Tagesausflüge etc. quasi als Handtaschenersatz 😉
Kleidung
Da wir nicht nur 14 Tage in den Urlaub fahren und alles mitnehmen können und Zuhause wieder waschen, müssen wir etwas anders planen. So wird also Kleidung für ca. eine Woche gepackt. D. h., nach etwa einer Woche müssen wir dann auch mal waschen. Ebenfalls sind funktionelle und leichte Kleidungsstücke vorteilhaft. Da unsere Reise zunächst in wärmere Regionen führt, wird überwiegend dafür gepackt. Also keine schweren Jeans, sondern eine funktionelle, leichte „Zipper-„Hose, die sowohl lang, als auch kurz getragen werden kann und schnell trocknet. Daneben noch eine lange Stoffhose, welche ich mir aber erst vor Ort in Indien besorgen werde. Man brauch ja einen Grund etwas zu kaufen. Natürlich werden aber auch noch 1-2 kurze Hosen eingepackt. Für schwankende Temperaturen soll der „Zwiebellook“ helfen. Wir packen keine dicken Jacken einen, sondern eine dünne Regen- und eine Fleecejacke. Je nach Bedarf können diese dann kombiniert werden. Etwa fünf Tops bzw. T-Shirts, zum Teil auch Funktionshirts, sollen ausreichen sowie eine Strickjacke oder Langarmshirt. Der Schuhschrank wird ebenfalls auf ein Minimum (1 Paar feste Schuhe und FlipFlops) begrenzt. Das mit den festen Schuhen widerum ist nicht ganz so einfach. Zum einen sind wir viel in warmen, urbanen Regionen unterwegs, wo normale Sneakers ausreichen, zum anderen wollen wir auch die ein oder andere Wanderung/Trekkingtour unternehmen. Aber ggf. sind auch vor Ort ein paar leichte Schuhe sicherlich schnell und günstig gekauft, während es mit dem richtigen Wanderschuh schwieriger werden dürfte. Zum Schluss darf natürlich die Badebekleidung nicht fehlen.
Technik
Das ist vermutlich der Teil, der mit das meiste Gewicht in unseren Rucksäcken ausmacht. Zum einen wollen wir euch ja auf diesem Blog auf dem Stand der Dinge halten. Zum andern wollen wir die Reise auf Fotos und Videos festhalten und euch so schon mal einige Eindrücke aus der Ferne zukommen lassen. Heißt also, dass eine Kamera und ein Netbook mit muss inkl. Zubehör wie Akkus, Speicherkarten, Ladegeräte, Festplatten,… Ein Netbook hatte Sandra noch relativ günstig gekauft, die DSLR war schon vorhanden und kommt nach einigem Hin und Her auch mit + eine Actioncam. Dann hat sich Sandra noch einen eBook-Reader besorgt, um sich das Gewicht von Büchern zu ersparen. Einen Adapter, damit wir auch die Steckdosen international anzapfen können, haben wir auch besorgt.
Gesundheit
Eine gut sortierte Reiseapotheke ist ebenfalls im Gepäck. Neben einem Erste-Hilfe-Täschchen haben wir einige Medikamente für den Notfall dabei, falls wir doch mal das Essen irgendwo nicht so gut vertragen oder die typische Klimaanlagen-Erkältung bekommen sollten. Auch Malaronetabletten sind dabei, die wir bei Verdacht auf Malaria als Stand-by Therapie nutzen wollen. Sonnencreme und Anti-Mücken-Spray (eine Großpackung und falls gar nichts hilft auch einmal die absolute Chemiekeule von Nobite mit 50% DEET, für die von Moskitos geliebte und geplagte Sandra) darf natürlich auch nicht fehlen. Tobi wollte auch noch unbedingt ein Moskitonetz mitschleppen, das haben wir für zusätzlichen Schutz mit Nobite imprägniert.
Hygiene
Tja, Platz für Beautyprodukte bleibt leider nicht mehr übrig. Also beschränken wir uns auf das nötigste wie Shampoo (Sandra hat sich welches in fester Form bei Lush besorgt) und Duschgel. Eine Tube Handwaschmittel kommt noch mit, damit wir mal eben Kleinigkeiten mit der Hand waschen können.
Dokumente
Personalausweis/ Reisepass, Impfausweis, Kreditkarten, Kopien von allem,…
Bei der Kreditkarte haben wir uns übrigens für die DKB-Visa-Card entschieden. Das Konto an sich kostet nichts, man kann damit weltweit kostenlos Bargeld abheben und sämtliche Bewertungen waren sehr positiv. Für den Notfall nehmen wir noch eine Mastercard der Sparkasse mit, aber hauptsächlich wollen wir die DKB-Visa Card verwenden.
Sonstiges
Und dann wird da noch allerhand Krimskram in unseren Rucksäcken sein. Ein Kartenspiel, Wäschebeutel, eine Wäscheleine, Campinggeschirr, ein Nähset,…
Die Karte der DKB nutze ich mittlerweile auch und ich bin schon sehr zufrieden damit. Auf Reisen ist es schon sehr wichtig, die richtig Kreditkarte zu haben, denn man möchte ja nicht plötzlich ohne Geld dastehen.